Als Yogini
bin ich Pionierin, Priesterin, Schamanin
und dazu brauche ich keine Matte.
Als Yogini
bin ich politisch, wissenschaftlich,
ökonomisch, ökologisch, wirtschaftlich.
Ich bin wach und ich will es wissen,
denn ich bin hier, um mitzureden,
mitzuentscheiden und mit zu handeln.
Als Yogini
erlaube ich mir den Schmerz in der Welt
zu spüren, statt wegzuschauen und
ihn für meine Komfortzone
schön zu schreiben.
Ich erlaube der Fassungslosigkeit
mir den Atem zu rauben und
der Dreistigkeit mir den Boden
unter den Füßen wegzuziehen.
Ich weigere mich,
meine Gefühle auf eine Nulllinie
zu meditieren, um still, diszipliniert,
lammfromm und schweigsam
anderen die Entscheidungen
zu überlassen.
Nein, als Yogini
bewohne ich meinen Körper.
Ich vertraue meinen Gefühlen.
Ich bin verwurzelt in lebendiger
wacher, mitfühlenden Weisheit
des Lebens und weite mich für
die überwältigende Macht
der Kompromisslosigkeit.
Ich will die Wahrheit erkennen und
den Mut haben, aufzustehen um
die zum Himmel stinkenden
Missstände mitaufzuzeigen!
Als Yogini
brenne ich im Feuer von Shakti –
der Urkraft der Schöpferin –
als ihre geliebte Tochter –
um für SIE zu sprechen,
in Liebe zur Schöpfung zu handeln und zu SEIN.
Text: ©Udesha A. Kubesch
April 2019
Bild: ©Zolotareva Elina